Das Twinning-Projekt zwischen der Europäischen Union (EU) und der Nationalen Akkreditierungsstelle Armeniens (ARMNAB) wurde nach 22 Monaten erfolgreich beendet. Unter der Federführung der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) wurde ARMNAB auf den Anerkennungsprozess von EA auf der Grundlage internationaler Normen und des EU-Rechtsrahmens vorbereitet.
Zentrales Anliegen des Twinning-Projektes „Setting conditions for recognition of the Armenian Accreditation System by the European Co-operation for Accreditation“ war es, die Voraussetzungen für die Anerkennung des armenischen Akkreditierungssystems durch die Europäische Kooperation für Akkreditierung (EA) zu schaffen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf der Erfüllung der Ziele, die im umfassenden und erweiterten Partnerschaftsabkommen (Comprehensive and Extended Partnership Agreement - CEPA) zwischen der EU und Armenien festgelegt sind. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der italienischen Akkreditierungsstelle ACCREDIA umgesetzt.
Knapp zwei Jahre intensive Zusammenarbeit
Wichtigste Projektaktivität in der ersten Komponente war die Angleichung des rechtlichen und prozeduralen Rahmens für die Akkreditierung im Hinblick auf die ISO/IEC 17011 und die Bestimmungen der EU-Verordnung 765/2008/EG. Darüber hinaus stand die Vorbereitung der Antragsdokumente für die EA-Anerkennung im Fokus.
In der zweiten Projektkomponente wurden die fachlichen Kompetenzen der Begutachterinnen und Begutachter sowie der Beschäftigten von ARMNAB gestärkt und die verfahrenstechnische Dokumentation überarbeitet. Zentrale Meilensteine des Projektes waren drei Simulationen von EA-Evaluierungen, die zum Beginn, zur Hälfte und zum Ende der Projektlaufzeit durchgeführt wurden.
Insgesamt wurden 44 Einsätze von über 30 beteiligten Fachleuten von DAkkS und ACCREDIA durchgeführt. Diese umfassten insbesondere die rechtliche Beratung, die Schulung von Mitarbeitenden und Begutachtenden sowie die Überarbeitung des Qualitätsmanagements nach den Anforderungen der internationalen und europäischen Akkreditierungsorganisationen IAF, ILAC und EA.
An der Abschlusskonferenz am 28. März 2023 in Jerewan nahmen die EU-Botschafterin Andrea Wiktorin, der armenische Wirtschaftsminister Vahan Kerobyan, der deutsche Botschafter Viktor Richter, der italienische Botschafter Alfonso Di Riso, Maria Schäfer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Thomas Facklam als Twinning-Projektleiter sowie Ani Obosyan, Direktorin von ARMNAB, teil.
In der Podiumsdiskussion im zweiten Teil der Konferenz erläuterten Dr. Andreas Hönnerscheid (DAkkS), Maria Papatzikou (ESYD und EA MAC Chair), Emanuele Riva (ACCREDIA), Zhanna Zakaryan (Armenisches Wirtschaftsministerium) sowie Dr. Thomas Facklam die Vorteile einer EA-Anerkennung für Armenien. Die Podiumsdiskussion wurde von Miklós Devecz, dem langjährigen Berater des Twinning-Projekts, moderiert.
Die DAkkS beteiligt sich seit 2012 an verschiedenen Twinning-Projekten. Dazu gehören Projekte in Armenien, Ägypten, Aserbaidschan, Georgien, Jordanien, der Ukraine und Namibia.
Jana Klink
Servicebereichsleitung
Technische Zusammenarbeit |
Internationale Partnerschaften