Zwischenbericht aus den Praxiswerkstätten der Initiative QI-Digital
Noch bis Mitte 2024 wird QI-Digital, eine Initiative der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) in Zusammenarbeit mit den Partnern BAM, DIN, DKE und der PTB, mit der Qualitätsinfrastruktur-Community in Praxiswerkstätten darüber diskutieren, wie digitale Tools und Prozesse den Laboralltag verändern können und welche Rahmenbedingungen es für erfolgreiche Praxisanwendungen braucht. Die zentralen Erkenntnisse aus den ersten beiden Praxiswerkstätten stehen jetzt zum Nachlesen bereit.
Die Initiative QI-Digital bietet mit den insgesamt vier Online-Praxiswerkstätten den verschiedenen Akteuren der Qualitätsinfrastruktur eine gemeinsame Plattform für Austausch und Dialog. Ziel ist es, neue praxistaugliche Lösungsansätze und geschäftsrelevante Anwendungsszenarien zu entwickeln, um die digitale Transformation zu einer effizienten und nachhaltigen Qualitätsinfrastruktur in Deutschland weiter voranzutreiben. Weitere Informationen zur Organisation und Umsetzung finden Sie hier: Meldung „Digitale QI in Prüf- und Kalibrierlaboren – vom Trend zum Tagesgeschäft“.
Zentrale Erkenntnisse aus den Praxiswerkstätten #1 und #2
Die ersten zwei Praxiswerkstätten fanden am 30. November 2023 und 30. Januar 2024 statt. Die zentralen Erkenntnisse dieser beiden Workshops finden Sie hier im Überblick.
Das Zielbild: ein medienbruchfreier und transparenter Laborprozess
Das Zielbild der Labore ist ein durchgängig digitalisierter, transparenter und sicherer Laborprozess. Dies beinhaltet eine medienbruchfreie Kommunikation mit der Kundschaft, Aufsichtsinstanzen und Regulatoren sowie einen ungehinderten Datenfluss sowohl zwischen den Akteuren der QI als auch sektorübergreifend.
Die Erwartung: Effizienzsteigerungen und neue Geschäftsmodelle
Kurz- bis mittelfristig erwarten die Laboratorien von der Digitalisierung vor allem große Effizienzgewinne und eine Reduzierung von Fehlerquellen durch die Automatisierung von Datenerfassung, -verarbeitung sowie Dokumentation. Langfristig gesehen sind auch völlig neue Geschäftsmodelle denkbar.
Die Voraussetzungen: Vereinheitlichung, Harmonisierung, Standardisierung
Die eingeschränkte Interoperabilität durch zu viele unterschiedliche Schnittstellen sowie proprietäre Softwarelösungen und -formate stellt derzeit noch ein großes Hindernis dar. Einheitliche digitale Werkzeuge sind dringend notwendig. Diese sollen einerseits einheitliche Schnittstellen und Standards etablieren, andererseits aber auch an die individuellen Bedürfnisse in den verschiedenen Laboratorien und Sektoren angepasst werden können.
Entscheidend für den Erfolg der digitalen Transformation ist die Schaffung eines einheitlichen fachlichen, rechtlichen und technischen Rahmens, der zentral koordiniert werden muss. Dazu müssen alle relevanten Akteure aus Regulatorik und Praxis an einen Tisch gebracht werden. Von Seiten der Laboratorien wird gewünscht, dass die Initiative QI-Digital hierbei eine zentrale Rolle einnimmt und die spezifischen Anforderungen der Laborpraxis an digitale Werkzeuge und Prozesse in die entsprechenden Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse einbringt. Die Vernetzung der QI-Community muss weiter vorangetrieben werden, damit die Vorteile der Digitalisierung ihren Weg in die Praxis finden.
Weiteres Vorgehen der Initiative QI-Digital
Am 18. April 2024 wurde bereits die dritte Praxiswerkstatt durchgeführt. Die Ergebnisse unterstützen die bisher bekannten Ergebnisse aus den Praxiswerkstätten #1 und #2.
Die vierte und gleichzeitig letzte Praxiswerkstatt findet am 18. Juni 2024 statt. Sie wird die Ergebnisse der ersten drei Praxiswerkstätten zusammenbringen. Alle Informationen zur Anmeldung finden Sie auf der Internetseite der Initiative QI-Digital: www.qi-digital.de.
Die Gesamtauswertung aller Praxiswerkstätten mit konkreten Handlungsempfehlungen wird mit dem Abschlussbericht voraussichtlich Ende August 2024 vorgelegt.
Weitere Informationen
Susanne Kuch, M.A.
Referentin für Digitalisierungspolitik in der Qualitätsinfrastruktur | Stabsbereich Akkreditierungsgovernance, Forschung und Innovation