ISO 50001:2018

Umstellung der Energiemanagementsysteme auf die ISO 50001:2018

Überarbeitung der Norm
Fachmeldung,

Energiemanagementsysteme (EnMS) dienen der Verbesserung der energetischen Leistung und Erhöhung der Energieeffizienz von Organisationen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Belastung des Klimas mit Treibhausgasen und der begrenzten Verfügbarkeit der fossilen Energiequellen rückt das Thema der nachhaltigen Energienutzung in den internationalen Fokus – verbunden mit einem hohen Interesse an Zertifizierungen gemäß ISO 50001. Die erste Überarbeitung der Norm ist nun abgeschlossen.

Mittlerweile sind weltweit rund 23.000 Unternehmen nach ISO 50001 zertifiziert, davon alleine zirka 8.300 in Deutschland, wo gesetzliche Regelungen wie die Besondere Ausgleichsregelung (BesAR) des EEG, der Spitzenausgleich der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) oder auch das Energiedienstleistungsgesetz (DL-G) ein zertifiziertes Energiemanagementsystem voraussetzen.

Die erste Überarbeitung der Norm ISO 50001:2011 durch die zuständige ISO-Arbeitsgruppe TC242 wurde mit der Veröffentlichung der neuen ISO 50001:2018 am 21.08.2018 abgeschlossen. Die revidierte Norm ist nach der sogenannte High Level Struktur gegliedert, die bereits in der ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015 Anwendung findet. Die bisherigen Kernforderungen wurden beibehalten. Diese betrafen Faktoren zur kontinuierlichen Verbesserung der energetischen Leistung und Energieeffizienz sowie Berücksichtigung der relevanten Anforderungen bezogen auf die energetische Leistung wie Energiedaten, Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung. Jedoch sind eine Reihe der Anforderungen in der neuen Norm präzisiert. Des Weiteren wird das Top-Management stärker in die Verantwortung für die Wirksamkeit des EnMS einbezogen.

Mit der Resolution 2017-14 hat das International Accreditation Forum (IAF) bereits vorzeitig eine Übergangsfrist zur ISO 50001:2018 von drei Jahren ab dem Veröffentlichungstermin festgelegt. Die Übergangsregelung enthält eine Besonderheit: Ab dem 21.02.2020 können nur noch Audits auf der Grundlage der ISO 50001:2018 durchgeführt werden.

Voraussetzung für eine Zertifizierung nach ISO 50001:2018 ist eine entsprechende Umstellung der Akkreditierung auf die neue Norm. Diese beginnen ab 01.01.2019. Eine nun veröffentlichte Anleitung der DAkkS informiert die Zertifizierungsstellen zur Vorgehensweise, Anforderungen und Fristen der Umstellung.

Maik Kadraba

Fachbereichsleiter FB 1.6 Energie und Emissionshandel

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