DIN veröffentlicht neue Norm DIN EN ISO 13485:2021-12
Ende 2021 veröffentlichte das Deutsche Institut für Normung (DIN) die Neuauflage der DIN EN ISO 13485. Damit einher gehen aktualisierte Anforderungen an Zertifizierungen im Bereich Qualitätsmanagementsysteme von Medizinprodukten. Akkreditierte Stellen, die in diesem Bereich tätig sind, müssen zur Umstellung ihrer Zertifikate auf die neue Norm ihre Akkreditierung ändern lassen. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) nimmt ab sofort Anträge entgegen.
Akkreditierte Stellen, welche von der Umstellung betroffen sind, sollten beachten, dass die Frist zur Umstellung dieser Zertifikate am 26. Mai 2024 endet. Voraussetzung für die Ausstellung von Zertifikaten auf der Grundlage der DIN EN ISO 13485:2021-12 ist die Erteilung der Akkreditierung für die neue Version der Norm. Zertifizierungen oder Rezertifizierungen, die noch auf der bisherigen Normgrundlage erfolgen, müssen entsprechend in der Gültigkeit des Zertifikates auf das Ende der Übergangsfrist begrenzt werden.
Hinweise zur Umstellung der Akkreditierung auf die neue Version der Norm
In Anbetracht der knappen Fristen sollten akkreditierte Zertifizierungsstellen im Bereich Qualitätsmanagementsysteme von Medizinprodukten frühzeitig einen Antrag auf Änderung ihrer Akkreditierung bei der DAkkS stellen. Vorzugsweise zusammen mit dem Antrag sind dabei folgende Unterlagen einzureichen:
- Umstellungsplan der Zertifizierungsstelle
- Informationsschreiben an die Kunden
- Übersicht der Dokumente der Stelle, welche zu ändern waren und geändert worden sind
- Geänderte Verfahrensanweisungen etc.
Des Weiteren muss die akkreditierte Stelle einen Nachweis darüber erbringen, dass ihre Auditoren zu den mit der Revision der Norm verbundenen Änderungen geschult werden. Dies umfasst auch eine Schulung zu den Anforderungen der Verordnungen (EU) 2017/745 und 2017/746, da diese für die EU die aktuellen anwendbaren regulatorischen Anforderungen darstellen. Die zu zertifizierenden Unternehmen müssen diese Anforderungen identifiziert und in ihrem System umgesetzt haben.
Hintergründe zur Norm DIN EN ISO 13485:2021
Die Norm DIN EN ISO 13485:2021 enthält Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem zur Anwendung durch Organisationen, die gefordert sind, ihre Fähigkeit zur Bereitstellung von Medizinprodukten und zugehörigen Dienstleistungen darzulegen - mit dem Ziel, ständig die anwendbaren regulatorischen Anforderungen und die Anforderungen der Kunden zu erfüllen.
Nach Inkrafttreten der Verordnungen (EU) 2017/745 und 2017/746 über Medizinprodukte beziehungsweise In-vitro-Diagnostika war es erforderlich, die europäischen Anhänge Z, die den Zusammenhang zwischen Abschnitten der Norm und den EU-Richtlinien 90/385/EWG, 93/42/EWG beziehungsweise 98/79/EG darstellten, zu ersetzen.
Die Anhänge Z wurden auf Basis der geltenden EU-Verordnungen über Medizinprodukte beziehungsweise In-vitro-Diagnostika neu erstellt, sodass nun der Zusammenhang zwischen Abschnitten der Norm und den Verordnungen (EU) 2017/745 und 2017/746 über Medizinprodukte beziehungsweise In-vitro-Diagnostika dargestellt wird.
Die Neuausgabe der DIN EN ISO 13485 wurde vom Technischen Komitee CEN/CLC/JTC 3 "Qualitätsmanagement und entsprechende allgemeine Aspekte für Medizinprodukte" unter Beteiligung deutscher Experten erstellt. Das zuständige nationale Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 063-01-13 AA "Qualitätsmanagement und entsprechende allgemeine Aspekte für Medizinprodukte" im DIN-Normenausschuss Medizin (NAMed).
Diese Norm ersetzt die DIN EN ISO 13485 Berichtigung 1:2017-07, DIN EN ISO 13485:2016-08.
Mit den Durchführungsbeschlüssen (EU) 2022/6 und 2022/15 vom 4. beziehungsweise 6. Januar 2022 erfolgte die Harmonisierung der neuen Version der Norm für die Verordnungen (EU) 2017/45 und 2017/746.
Andrea Gabler
Fachbereichsleiterin FB 3.4 Medizin | Pharmazie | nicht aktive Medizinprodukte