Treibhausgasneutralität

Beitrag der Akkreditierung zum Kampf gegen den Klimawandel

Einsatz akkreditierter Dienstleistungen unterstützt globale Antwort auf die Bedrohung durch den Klimawandel
Fachmeldung,

Die wirksame Bekämpfung des Klimawandels ist weltweit eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Zeit. Erst vor wenigen Wochen haben sich die Teilnehmenden des diesjährigen Klimagipfels in Glasgow auf verstärkte internationale Anstrengungen gegen den Klimawandel geeinigt und die Ziele des Pariser Abkommens sowie der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen bestätigt. Welche Rolle spielen Akkreditierungen und Konformitätsbewertungen in diesem Zusammenhang?

Mehr Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit durch akkreditierte Leistungen

Akkreditierte – und damit zuverlässige – Konformitätsbewertungen unterstützen die globale Antwort auf die Bedrohung durch den Klimawandel auf vielfache Art und Weise. Konformitätsbewertungsstellen prüfen, zertifizieren, verifizieren und inspizieren etwa in Feldern wie Reduktion von Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz oder erneuerbare Energien. Denn um zu erkennen, ob und in welchen Entwicklungsschritten Ziele erreicht werden, ist die Echtheit und Vergleichbarkeit von erhobenen Daten entscheidend. Auch müssen in vielen Bereichen des Energiesektors Anlagen, Prozesse und Systeme – unabhängig von ihrem Standort oder vom Betreiber und Nutzer – sicher und wirksam funktionieren.

Damit wird auch die Akkreditierung zum wichtigen Instrument im Energie- und Klimabereich. Denn als Kompetenznachweis stellt Akkreditierung sicher, dass diejenigen, die Produkte, Dienstleistungen, Systeme, Prozesse oder Personal überprüfen, selbst die an sie gestellten Anforderungen einhalten. In Deutschland übernimmt die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) diesen gesetzlichen Auftrag.

Doch welche Anwendungsgebiete akkreditierter Dienstleistungen finden sich eigentlich ganz konkret im Energie- und Klimabereich?

Emissionshandel: verifizierte Berichte als Grundlage

Mit dem europäischen „Green Deal“ wollen die EU-Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Treibhausgasemissionen zunächst bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Ein Eckpfeiler dieser EU-Politik und wichtiges Instrument zur effizienten Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist das europäische Emissionshandelssystem (EU-EHS). Vereinfacht gesagt müssen in diesem System Unternehmen aus bestimmten Branchen ihre Treibhausgasemissionen erheben, einen jährlichen Emissionsbericht vorlegen und im entsprechenden Umfang Zertifikate zum Ausstoß von CO₂ erwerben.

Die erforderliche Verifizierung dieser Emissionsberichte obliegt Prüfern, die ihre technische Kompetenz nach der Norm DIN EN ISO 14065 gegenüber einer Akkreditierungsstelle – in Deutschland der DAkkS – nachgewiesen haben. Diese akkreditierten Verifizierungsstellen prüfen und bewerten jeweils bis zum 31. März des Folgejahres die Genauigkeit und Konformität der Erklärungen der Unternehmen zu Treibhausgasemissionen. Erst dadurch wird der europäische Emissionshandel im EU-EHS – aber auch in anderen Programmen wie etwa CORSIA im internationalen Luftverkehr – funktionsfähig und entfaltet seine Wirkung in Sachen Klimaschutz.

Größtmögliche Sicherheit bei erneuerbaren Energien

Auch beim Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen, einem zentralen Element für mehr Klimaschutz und Treibhausgasneutralität, setzen die Akteure auf akkreditierte Konformitätsbewertungen. Das Spektrum reicht dabei von der Typzertifizierung von Anlagen regenerativer Energieerzeugung über die Inspektion von neuen oder in Betrieb befindlichen Windkraft- und Solaranlagen bis hin zur Zertifizierung der Kennzeichnung von Offshore-Windparks. Auch Gutachten zum Windertrag oder zu Schatten- und Geräuschprognosen für Standorte neuer Windkraftanlagen werden von akkreditierten Prüflaboren erstellt. Akkreditierte Leistungen tragen so dazu bei, das Inverkehrbringen und den Betrieb von Anlagen der regenerativen Stromerzeugung sicherer zu machen.

Energiemanagement mit System

Einen relevanten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten auch Energiemanagementsysteme (EnMS), die den Vorgaben der international etablierten Norm ISO 50001 genügen. Viele Organisationen führen diese EnMS ein, um ihren Energieverbrauch zu senken, die Energieeffizienz zu erhöhen und ihren Energieeinsatz insgesamt zu optimieren. Diese Maßnahmen bringen den Organisationen nicht nur Kostenvorteile, sondern auch eine verbesserte Umweltbilanz. Die Zertifizierungen nach ISO 50001 erbringen in der Regel Zertifizierungsstellen, die ihre eigene Kompetenz in einem Akkreditierungsverfahren nachgewiesen haben.

Es zeigt sich also: Akkreditierung und akkreditierte Dienstleistungen übernehmen bei der Bekämpfung des Klimawandels wichtige Haupt- und Nebenrollen – für die Energiewirtschaft ebenso wie für Maßnahmen der Politik zur Reduzierung und zum Ausgleich von Kohlenstoffemissionen.

DAkkS-Pressestelle

Kontakt

T: +49 (0) 30 670591-954

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